Die Apherese ist ein medizinisches Verfahren, bei dem bestimmte Bestandteile des Blutes gezielt entnommen oder behandelt werden. Sie spielt eine wichtige Rolle in der modernen Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Blutkrankheiten, Autoimmunerkrankungen und in der Transfusionsmedizin.

Was ist Apherese?

Der Begriff Apherese stammt aus dem Griechischen und bedeutet „wegnehmen“ oder „entfernen“. Bei diesem Verfahren wird das Blut des Patienten durch spezielle Geräte geleitet, um bestimmte Blutzellen oder Blutbestandteile wie Plasma, Thrombozyten oder Leukozyten herauszufiltern. Der übrige Blutanteil wird anschließend wieder in den Körper zurückgeführt.

Es gibt verschiedene Arten der Apherese:

  • Plasmapherese: Entnahme und Austausch von Blutplasma, oft bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt.

  • Thrombozytapherese: Gewinnung von Blutplättchen für Patienten, die diese benötigen, z. B. bei Blutungen oder für Transfusionen.

  • Leukapherese: Entfernung bestimmter weißer Blutkörperchen, häufig bei Leukämie oder zur Gewinnung von Stammzellen für Transplantationen.

  • Erythrozyt apherese kosten : Selektive Entfernung roter Blutkörperchen, z. B. bei bestimmten Blutkrankheiten.

Anwendungsgebiete der Apherese

Die Apherese wird in verschiedenen medizinischen Bereichen eingesetzt:

  1. Transfusionsmedizin: Gewinnung von Blutbestandteilen für andere Patienten, z. B. Thrombozytenkonzentrate oder Plasma.

  2. Behandlung von Autoimmunerkrankungen: Entfernung von Antikörpern oder krankheitsauslösenden Faktoren aus dem Blut.

  3. Onkologie: Bei Leukämie oder anderen Blutkrebsarten kann die Apherese helfen, die Zahl bestimmter Blutzellen zu reduzieren.

  4. Notfallmedizin: Bei schweren Vergiftungen oder Überdosierungen kann eine Apherese zur schnellen Entfernung schädlicher Substanzen dienen.

Ablauf einer Apherese

Eine Apherese wird in der Regel unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und ist gut kontrollierbar:

  1. Vorbereitung: Bluttests und medizinische Untersuchung zur Feststellung der Eignung des Patienten.

  2. Durchführung: Das Blut wird über eine Vene in ein Apheresegerät geleitet. Dort werden die gewünschten Bestandteile abgetrennt.

  3. Rückführung: Das restliche Blut wird dem Patienten zurückgegeben, oft zusammen mit einem Ersatzstoff, z. B. Plasmaersatz.

  4. Nachsorge: Kontrolle von Blutwerten und Vitalzeichen, um mögliche Nebenwirkungen zu erkennen.

Vorteile der Apherese

Die Apherese bietet zahlreiche Vorteile:

  • Gezielte Behandlung: Nur bestimmte Blutbestandteile werden behandelt oder entfernt.

  • Schnelle Wirkung: Bei akuten Erkrankungen oder Notfällen kann die Behandlung sofortige Effekte zeigen.

  • Schonend für den Patienten: Der größte Teil des Blutes bleibt im Körper und wird nicht verloren.

  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Sowohl therapeutisch als auch zur Blutgewinnung geeignet.

Risiken und Nebenwirkungen

Wie bei jedem medizinischen Verfahren können Nebenwirkungen auftreten, die jedoch meist mild und gut behandelbar sind:

  • Kreislaufprobleme oder Schwindel während der Behandlung

  • Blutdruckabfall

  • Leichte Blutergüsse an der Einstichstelle

  • Vorübergehender Mangel bestimmter Blutbestandteile

Eine sorgfältige ärztliche Überwachung minimiert diese Risiken.

Fazit

Die Apherese ist ein hoch spezialisiertes und effektives medizinisches Verfahren, das sowohl therapeutische als auch transfusionsmedizinische Zwecke erfüllt. Sie ermöglicht die gezielte Behandlung bestimmter Blutbestandteile und bietet Patienten eine schonende und effiziente Methode zur Unterstützung bei schweren Erkrankungen. Dank moderner Technik und erfahrener Fachkräfte ist die Apherese heute ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Medizin.

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